
Raus aus der Insolvenz: bei oncgnostics geht’s weiter
Die Suche nach einem Investor für die Jenaer oncgnostics GmbH war erfolgreich: Die Dresdner Epitype GmbH wird das Thüringer Biotechnologieunternehmen übernehmen, das kurzzeitig in Schieflage geraten war, weil eine zugesagte Finanzierung ausblieb.
Im März 2025 musste das Jenaer Biotech-Unternehmen oncgnostics GmbH Insolvenz anmelden. Der Grund: Eine zugesagte Finanzierung aus Hongkong verzögerte sich und es hatte Vertriebsprobleme für die Tests zur Früherkennung von gynäkologischen Krebsarten gegeben, auch infolge der Corona-Pandemie. Die Geschäfte liefen jedoch weiter, da sich das Unternehmen „eigentlich gut aufgestellt“ sah.
Das Amtsgericht Gera bestellte einen vorläufigen Insolvenzverwalter, der den Geschäftsbetrieb weiterführte. Gleichzeitig begann die Suche nach einem Investor. Diese war nun erfolgreich: Mit der Epitype GmbH, die zu der in Dresden ansässigen Unternehmensgruppe MDG Molecular Diagnostics Group GmbH gehört, übernimmt ein deutsches Biotechnologieunternehmen nicht nur die Patente und die Produktionsstätte in Jena, sondern auch die Mitarbeiter. „Besonders freut es mich, dass das wertvolle Know-how im Bereich der molekularbiologischen Diagnostik damit in Deutschland bleibt und ein strategischer Investor gefunden werden konnte, der über ein umfassendes Vertriebsnetz und langjährige Erfahrung in der Krebsdiagnostik verfügt“, betont Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Kai Dellit, Partner der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm.
Die oncgnostics GmbH entwickelt seit mehr als 13 Jahren molekularbiologische Tests zur frühzeitigen und präzisen Erkennung von gynäkologischen Krebsarten, insbesondere Gebärmutterhalskrebs. Dafür untersuchen die molekularbiologischen Tests des Jenaer Unternehmens die DNA der Gebärmutterhalszellen auf krebstypische Veränderungen. Dies erlaubt nicht nur die Diagnose, sondern auch die Prognose, ob Zellveränderungen ausheilen oder sich zu Krebs entwickeln.